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E-Mini und Ladestation

(c) StillS

Vom Tegernsee über den Reschenpaß geht es ins Vinschgau in Südtirol. Mit meinem E-Mini. Die offizielle Reichweite beträgt 240 km. Die berechnete Strecke liegt bei 250 km. Fahrtdauer laut Routenplaner sind 3 h 38 min.

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Vollgeladen – „Tank“ und Kofferraum – geht’s los. 172 km Reichweite zeigt der Bordcomputer an. Er hat noch nie die offiziell von Mini angegebene Kilometerreichweite angezeigt. Das ist nur eine errechnete Größe des Autoherstellers. Über den Achenpass fahren wir nach Tirol, bei Jenbach auf die Autobahn Richtung Innsbruck. Von da aus weiter über Landeck und Nauders zur italienischen Grenze, den Pass hinauf, am Reschensee vorbei, zum Ziel: der Garberhof in Mals.

Vier Ladekarten sind im Gepäck. Wer mit dem E-Auto unterwegs ist, hat nach kurzer Zeit eine ganze Tasche voller Ladekarten. Jeder Anbieter ist anders. Jeder hat seine eigene App. Was sich kompliziert anhört, ist aber schnell durchblickt. Plattformen informieren, User geben Tipps. Der Unterschied zum bisherigen Reisen: Man muss vor der Abfahrt denken und planen. Einfach losfahren birgt so seine Abenteuer.

 

ZWISCHENSTOPP 1

Bei Pfaffenhofen, Völser Landstraße, soll erstmals aufgeladen werden. In Österreich funktioniert die deutsche ADAC Karte gut. Die App lotst zur Ladestation. Die Ladestation zu finden ist allerdings eine gewisse Herausforderung. Auf der einen Seite der Landstraße steht ein großes Autohaus. Anders als vermutet befindet sich dort aber nicht die Ladesäule. Der nette Autohändler schüttelt über so viel E-Engagement den Kopf und empfiehlt einen seiner Diesel. Wir suchen weiter. Auf der anderen Seite der Landstraße ist eine Müllverwertungsanlage und Baufirma. Nach mehreren Anläufen stehen wir auf dem Firmenparkplatz. Energie aus Müll. Hypercharger. In 20 Minuten haben wir auf 80 % aufgeladen. Toll. Aber: kein WC, kein Kaffee, nur eine schöne Mohnblumenwiese.

 

ZWISCHENSTOPP 2

Die App sagt, ein paar Kilometer weiter gibt es noch einen Ladeplatz. Auch ein Hypercharger, also einen Schnelllader. E-Autofahrer wissen: Das ist das Wort der Stunde. Also fahren wir weiter zum Kraftwerk Kaunertal. Zack, zack. Karte raus, angedockt. Laden. Man kann direkt zuschauen, wie aus der Wasserkraft Strom wird. Aber genug geguckt. Wieder gibt es hier kein WC, Kaffee etcetera.

M-Preis Ladestation

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Hinter der Brücke, gut 800 m entfernt, leuchtet ein rotes Supermarktschild. Wir marschieren hin und lernen: Supermärkte wie M-Preis oder Merkur haben eigene Ladestationen. Da gibt’s auch eine Bäckerei, einen Kaffee und, genau, ein WC.  

ZWISCHENZIEL – Am Reschensee

Laut Bordcomputer hätten wir nicht laden müssen. Aber wir trauen seiner Berechnung nicht genügend. Es soll ja den Reschenpass hinaufgehen. Nicht, dass wir da mit unserem Mini stehenbleiben, weil er mehr Leistung bringen muss! Es stellt sich heraus: Der E-Mini bringt einfach die Leistung, kein höherer Verbrauch. In jeder Kurve, in der es wieder nach unten geht, recuperiert der Wagen. Das heißt, er macht wieder Strom, lädt die Batterie wieder auf. Das Fahren macht Spaß. Wie mit einem Gokart sausen wir die Strecke an den Reschensee. Dort ist aber keine Ladestation zu entdecken – auch wenn wir kurzfristig meinen, es wäre eine. War aber nur ein alter Kaugummi-Automat. Echt retro!

Reschensee und E-Auto

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ZWISCHENZIEL – Bei VION im Vinschgau

Vion heißt das Vinschgauer Energiekonsortium VEK jetzt. Der Präsident Alexander Telser nimmt sich höchstpersönlich Zeit, die Ladestruktur im Tal zu erklären. Sie haben investiert. In jeder Gemeinde vom Reschenpass bis Meran wurden Hypercharger installiert. Ein Invest der Gemeinden für ihre Touristen. Sie setzen im Vinschgau darauf, das sich E-Mobilität durchsetzt. Und sie wollen ihre Luft sauber halten. Wenn alle in ihrem Tal durchschnaufen wollen, sollte man auch saubere Luft einatmen können.

 

ZIEL – Der Garberhof

Nach viereinhalb Stunden Fahrt erreichen wir das Ziel, den Garberhof in Mals. Klaus Pobitzer, der Hotelier, begrüßt uns persönlich. Die Ladestation hat er für uns freigehalten. Bei ihm kommen viele E-Automobilisten an. Wer mit dem E-Auto anreist, lädt kostenlos bei ihm. Wer mit dem Zug anreist, kann sich einen E-Jaguar für 50 Euro am Tag mieten. Der hat 450 km Reichweite. Man kommt also locker für einen Ausflug bis nach Meran oder Bozen und zurück.

Wie wir im "Garberhof" genächtigt haben, lesen Sie hier.