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Übersichtskarte E-Ladestationen Tegernseer Tal

Karte (c) E-Werk Tegernsee

 

Das E-Werk Tegernsee ist immer Vorreiter in Sachen Technologie. Das war im Tegernseer Tal schon immer so. Wer Spaß hat, unnützes Wissen zu wissen, hier eine Anekdote aus der Historie. Wissenswertes gibt es im Gespräch mit Florian Appel und Robin Baart vom E-Werk Tegernsee.

Wie viele öffentliche Ladestationen gibt es im Tegernseer Tal?  Wir betreiben im Tegernseer Tal inzwischen sechs Ladesäulen. Sie sind alle mit zwei Typ 2-Steckdosen ausgestattet und laden mit bis zu 22 kW. Außerdem gibt es eine Lademöglichkeit vor dem Gmunder Rathaus. Hier kann man während der Öffnungszeiten des Rathauses auch laden.  

Das klingt nur nach einer ersten Grundversorgung. Wieso gibt es keine Hypercharger, also Schnellladestationen, die in 20 Minuten auf 80 Prozent aufladen, wie anderswo?  Wir orientieren uns in der nahen Zukunft an dem, was die Gäste hier im Tegernseer Tal brauchen. Und da sind Tagesausflügler die erste Zielgruppe. Übernachtungsgäste finden in Hotels Lademöglichkeiten. Wir wissen, dass an den Wochenenden im Schnitt 32 Tagesausflügler mit E-Autos kommen. Wenn der Gast in die Seesauna geht, bleibt er dort drei, vier Stunden. Wenn er wandern geht, hat er ebenfalls genug Zeit, sein Auto zu laden. Wir befürchten, dass wir mit einer großen Zahl Schnellladestationen den Durchgangsverkehr von der Autobahn anziehen würden. Dieser würde durch die Navigations-Apps der E-Autos automatisch hergeführt.

Ein gutes Argument. Mehr Verkehr auf der Straße will im Tal wohl kaum jemand. Trotzdem: Sie würden ja auch Umsatz machen, oder nicht?  Robin Baart: Es liegt auch mit am Netzausbau. Historisch gesehen war Tegernsee immer Alleinversorger. Doch der Strom nur aus Tegernseer Wasserkraft ist zu wenig. Irgendwann ist das Tal mal ans EON-Netz angeschlossen worden. Es gibt dafür aber nur einen Anschlusspunkt, dieser ist in Bad Wiessee.  Die Übergabestation wirkt wiederum  wie ein Nadelöhr. Denn man kann nicht einfach maximale Leistung rausnehmen, weil im Tal nicht von überallher Strom kommen kann, sondern eben nur von diesem einen Punkt. Es ist auch entscheidend, welcher Spitzensatz und welche Spitzenlast von EON abgenommen werden kann.

Florian Appel: Außerdem wird im Tal wahnsinnig viel gebaut. Die Netze sind an vielen Stellen schon sehr ausgereizt. Allein hier in der gegenüberliegenden Baustelle (Anm. d. Red.: Dem Quartier Tegernsee) braucht man zwei zusätzliche Trafostationen, um den ganzen Bau überhaupt zu gewährleisten. Nur eine Trafostation zu bauen, um eine Ladesäule mit Schnelllader zu installieren, rechnet sich nicht. Es ist keine Gemeinde da, die das im Moment bezahlen möchte. Die Ladesäule kostet dann um die 30 000 Euro, zuzüglich Netzanschluss und Gebühren. Da ist man schnell bei 45 000 Euro an Investitionskosten. Das können wir als E-Werk Tegernsee auch nicht einfach anbieten. Die Argumentation heißt immer, wir verdienten das Geld durch den Stromverkauf. Aber noch ist das kein Modell, das sich rechnet. Wir sind zurzeit nur so gut im Verkauf, dass wir unsere Kosten wieder reinbekommen. Das Backend einer Ladesäule kostet ca. 50 Euro im Monat. Dazu kommen die Kosten, um die Ladesäule aufzustellen. Das können wir im Moment nicht verdeinen, es wäre ein Draufzahlgeschäft. 

Alle Prognosen gehen von einer eklatanten Steigerung der Zahl an E-Autos aus. Bei 12 öffentlichen Ladesteckern im ganzen Tal sind die Plätze dann wohl schnell belegt. Und, sie sind wohl nicht nach einigen Stunden gleich wieder frei. Wer wandern geht, wird nicht immer pünktlich zurück sein?  Es bedarf einer entsprechenden Parkraumüberwachung. Bei manchen Anbietern wie z. B. Tesla sind die Ladesäulen so eingerichtet, dass sie bei abgeschlossenem Ladevorgang die Uhr weiterlaufen lassen. Der Parkende zahlt eine sogenannte Blockiergebühr, also auch für die Zeit, in der er einfach nur parkt. Andere E-Anbieter und wir machen das (noch) nicht.  

Wie geht’s weiter mit den Ladesäulen? Bei uns wird Service großgeschrieben. Wir sehen uns als Dienstleister, betreiben und warten die E-Säulen im Auftrag der Gemeinden und beraten diese bei der Wahl von neuen Standorten. Die nächsten sollen in Gmund und Tegernsee errichtet werden.  

Wie findet man die öffentlichen Ladesäulen? Unsere Karte gibt einen Überblick und wir sorgen dafür, dass unsere Ladesäulen im Tegernseer Tal auf möglichst vielen Apps angezeigt werden. Es funktioniert.  Gäste aus Holland, Belgien und sonst wo in Europa standen schon hier an der Hochfeldstraße in Tegernsee. Die ist nun nicht so einfach zu sehen im Durchgangsverkehr. Und falls ein Electric-Reisender hier Hilfe braucht, helfen wir auch direkt. Letztens war ein E-Porsche Taycan-Fahrer hier. Er kam bei der Jungfernfahrt aus Augsburg und wollte das erste Mal laden, da haben wir ihm den Umgang mit Ladekarten und Kabel gezeigt.

 www.ewerk-tegernsee.de