Rentiert es sich auf ein E-Auto umzusteigen, wenn doch die „Technik-Freunde“ im Bekanntenkreis sagen, dass das Wasserstoff angetriebene Auto die Zukunft ist?
Es rentiert sich, weil Sie bis zum Energy-Shift auf Wasserstoff schon mal viel sparen. Geld sparen Sie gleich, weil Sie kaum noch Kosten für Service und Betrieb des Autos ausgeben. Abgase sparen Sie, – weil es keine gibt. Wie notwendig das ist, dürfte unbestritten sein. Und nebenbei erzeugen Sie mit einem E-Auto auch kaum Lärm. Lärm-Emissionen sind für Autolärm geplagte Dörfer in Tourismusgebieten mit verstauten Durchgangsstraßen kein unwichtiges Argument. So mancher Tunnel und die Umfahrungsstraße, die Unsummen an Steuergeldern kostet, würde dann überflüssig.
Das Wasserstoff angetriebene Auto gibt es ja schon. Zum Beispiel von Toyota oder von Mercedes. Es ist nur viel zu teuer. Zurzeit gibt es laut einem Artikel von EFahrer.com 75 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland. Selbst wenn Sie sich also einen Toyota Mirai zulegen oder den Mercedes glc-f-cell , haben Sie es nicht einfach, nach zu tanken. Soweit ich informiert bin, lassen sich diese beiden Autos auch nur leasen. Der Hyundai Nexo ist zu kaufen. Für fast 80 000 Euro. Nicht wenig, für so `ne Reisschüssel, um es frech zu sagen. Aber, Frechheit beiseite. Jeder darf gerne viel Geld für sein Auto ausgeben. So wie es aussieht, dauert es noch, bis das Wasserstoffauto allgemein verfügbar ist.
Was dann? Ich gehe davon aus, dass Ende der 2020er Jahre Brennstoffzellenfahrzeuge aufkommen. Bis dahin werden die unterschiedlichen Antriebsarten nebeneinander existieren. Man kann es zur Glaubensfrage machen, was sich da entwickeln wird. Oder einen Blick auf den Aktienmarkt werfen. Firmen, die auf Wasserstoff und daraus hergestellte Treibstoffe und Chemikalien setzen, sind trotz der ganzen Corona-Wirtschaftskrise der Hype. Linde, Air-Liquide oder die Norweger Hexagon Composites. Ich habe das hier in der Wirtschaftswoche gelesen. Ein mir recht interessantes Beispiel ist die britische Firma AFC Energy. Das ist ein Hersteller von Brennstoffzellen, mit denen sich Wasserstoff in Strom umwandeln lässt. AFC Energy entwickelt mobile Ladestationen für Elektroautos, die in Containern Platz finden und mit Brennstoffzellen Strom erzeugen, um bis zu 100 Elektroautos gleichzeitig zu laden.
Das klingt mir eher plausibel und nach einer praktikablen Lösung. Statt Wasserstoff-angetriebene Autos zu entwickeln, könnte es künftig Container geben, die mit Brennstoffzellen Strom erzeugen und an denen sich dann die E-Autos aufladen. Dafür muss keine Leitung neu verlegt werden, keine Straße neu aufgerissen werden. Wo immer nötig, können diese Container hingestellt werden und laden.